Nachdem wir das Auto auf niedersächsischer Seite in Wischhafen auf dem Parkplatz abgestellt haben, geht es mit dem Fahrrad über die Elbe-Fähre auf schleswig-holsteinische Seite hinüber und dann außendeichs weiter in Richtung Brunsbüttel. Das obligatorische heiße Würstchen mit Senf und Weißbrot darf bei der kurzen Überfahrt natürlich nicht fehlen ;-)


Bei goldenem Oktoberwetter und immerhin 18°C Lufttemperatur geht es weiter über das Stör-Sperrwerk (Bauzeit 1971-1975)


Ein mulmiges Gefühl bekommt man schon, wenn man an dem AKW Brokdorf so dicht am Deich vorbeifährt...


Mit einem irrsinnigen Druck und einem Getöse wie bei den Niagarafällen wird das Kühlwasser des AKW's an dieser Stelle in die Elbe geleitet.


Wenige hundert Meter weiter haben riesige Scharen von Nonnengänsen auf dem schleswig-holsteinischen Deichvorland eine Rast eingelegt. Die Zugvögel sind um diese Jahreszeit auf dem Weg in den Süden und sind so mit dem Futtern beschäftigt, dass man bis auf 20 Meter an die ansonsten sehr scheuen Tiere herankommt.


Zu dicht sollte man Vögeln aber auch nicht "auf den Pelz rücken"; in diesem Fall flogen sie nur ein paar Meter weiter und ließen sich dann gleich wieder auf den Salzwiesen nieder.


Dies ist das zum Glück inzwischen stillgelegte Atomkraftwerk in Brunsbüttel. Auch wenn der Reaktor hier nicht von dem sonst typischen äußerlich halbrunden Schutzmantel umgeben ist, wirkt die Anlage deswegen nicht sicherer...


In Brunsbüttel angekommen, kann man mit der Fähre kostenlos über den Nordostseekanal (NOK) übersetzen und von der Terrasse des Restaurants das Ein- und Ausschleusen der großen Seeschiffe aus nächster Nähe beobachten.


Meistens fahren die Schiffe in einem kleinen Pulk von zwei bis drei Schiffen gleichzeitig in die Schleuse rein und raus. Bei einer Scholle mit Kartoffeln und Salat oder einem Stück Kuchen und Kaffee wird es hier nie langweilig. Schiffe bis 235m Länge und 9 Metern Tiefgang können den NOK befahren.


Der NOK ist ein Eldorado für "Shipspotter"; so dicht und aus dieser Perspektive kommt man sonst nur selten an die großen Schiffe heran. In diesem Fall wartet die "OOCL Rauma" darauf, dass die Schleuse zur Elbe frei wird und lässt uns auf der gerade übersetzenden Fähre den Vorrang.


Am interessantesten sind natürlich immer die Passagierschiffe, die die Abkürzung durch den NOK in die Ostsee nehmen, aber die Kreuzfahrer-Saison ist für dieses Jahr leider schon zu Ende.


Zurück geht es mit dem Fahrrad wieder am Elbdeich entlang, vorbei an mehreren Quermarkenfeuern.


Fast idyllisch hinter dichtem Schilf fährt das Großcontainerschiff "Ever Leading" von Hamburg kommend vorbei und wird dann ca. eine Stunde später Cuxhaven seewärts passieren.


Der Radweg ist fast durchgehend asphaltiert und gut befahrbar. Der Sandstrand am Elbufer und das AKW Brokdorf im Hintergrund bilden einen seltsamen Kontrast.


Wieder in Glückstadt angekommen kann man den kleinen, aber feinen Yachthafen umrunden. Im Sommer ist der Hafen voll mit Motor- und Segelyachten.

Für die Strecke Glückstadt - Brunsbüttel hin und zurück muss man etwas über 60 Kilometer einplanen. Am besten fährt man an einem sonnigen und warmen Sommertag bei nicht zu viel Wind ;-)

 
  
zurück zur Startseite
zurück zur Startseite