Die Myrte (Myrtus communis)

Allgemeines

  • Die Myrte (Myrtus communis) ist eine Kübelpflanze, die bei guter Pflege ein sehr hohes Alter erreichen kann. Im Schaugarten Hermannsdorf in Weinheim steht beispielsweise die älteste und größte Myrte in Deutschland mit einer Höhe von ca. 8 Metern! Sie soll noch aus einem Brautstrauß aus dem Jahre 1879 stammen. Die Pflanze gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und wächst eigentlich im Mittelmeerraum, wo sie häufig in Strauch- oder Baumform anzutreffen ist. Man kann sie auch sehr gut zu Hochstämmchen heranziehen, außerdem ist die Myrte bonsaigeeignet. Die reine Art ist bei uns eher selten, in den meisten Fällen lassen sich im Handel Sorten wie die Zwergmyrte (Myrtus communis 'Microphylla'), Hamburger Brautmyrte oder Königsberger Brautmyrte erwerben.

     

  • Es handelt sich um einen immergrünen Strauch mit kleinen lanzettlichen, spitz zulaufenden Blättern, die kreuzgegenständig an den Zweigen sitzen. Beim Zerreiben riechen sie würzig-aromatisch. Von Juli bis Oktober bilden sich zahlreiche weiße Blüten mit kleinen Staubfäden, die einen angenehmen und intensiven Duft verströmen. Im Herbst/Winter können sich daraus erbsengroße blauschwarze Beeren entwickeln, die sogar eßbar sind. Im Mittelmeerraum wird die Pflanze mitunter auch zum Würzen für Speisen benutzt. So kann man beispielsweise getrocknete Myrtenblätter beim Grillen in die Glut geben, um Fleischgerichten einen würzigen Geschmack zu verleihen. Da die Myrtenblätter reich an ätherischen Ölen sind, finden sie auch im Gesundheitsbereich Verwendung. Inzwischen ist wissenschaftlich belegt, dass das in der Myrte enthaltene Myrtol bei Erkältungen für den schnellen Abtransport des infizierten Schleims sorgt und durch seine antientzündlichen und antioxidativen Eigenschaften den Heilungsprozess beschleunigt. Nach einem Bericht in der Zeitung "WELT" vom Februar 2010 sollen die Inhaltsstoffe der Myrte möglicherweise auch das Wachstum von Tumoren hemmen. Forschern sei es gelungen, den entscheidenden Inhaltsstoff der Pflanze auch synthetisch herzustellen. Aber ob die technische Nachahmung so gut ist wie das Original, steht noch nicht fest...