Die
Entwicklung des Steubenhöft
In den Anfängen hieß die
Anlegestelle am sogenannten Neuen Hafen das "Landungshöft" und war
bei weitem nicht so groß wie heute. Die Atlantikdampfer um das Jahr 1900 hatten
anfangs eine Länge von rund 150 Metern und wurden ständig größer. Als die
Passagierschiffe aufgrund ihrer Größe gezwungen waren, auf Reede vor Anker zu
gehen, wurde die Anlegestelle auf 180 Meter in Richtung Westen verlängert. Mit
dem Bau von 270 Meter langen Schiffen der damaligen Imperator-Klasse verlängerte
man schließlich im Jahre 1912 das Steubenhöft auf rund 400 Meter. Bis zum
Beginn des 1. Weltkrieges legten hier unter anderem die imposanten
HAPAG-Schnelldampfer "Imperator" und "Vaterland"
an. Nach dem Krieg startete zuerst die Cunard-Line im Jahr 1920 den Überseeverkehr
und ab 1923 nahm auch die HAPAG den Pasagierdienst nach Amerika auf. Der 2.
Weltkrieg brachte dann vorübergehend wieder einen Stop im Transatlantikverkehr,
der aber 1948 durch die Cunard-White-Star Lines und 1950 durch die United States
Lines wieder auflebte. Die HAPAG war 1952 mit der "Italia"
wieder am Steubenhöft. 1958 fuhr erstmals die "Hanseatic"
unter deutscher Flagge für die Hamburg-Amerika-Linie auf der Strecke Cuxhaven -
New York. Als die "Hanseatic" einige Jahre später in New York einem
Brand zum Opfer fiel, wurde die israelische "Shalom" gekauft und in
"Hanseatic" umbenannt. 1969 wurde dann der Schiffsneubau
"Hamburg" in Dienst gestellt. In den folgenden Jahren wurden die
Atlantik-Überquerungen per Schiff jedoch immer seltener und 1972 musste auch die
Atlantik-Linie ihren Dienst beenden. Danach liefen gelegentlich große
Schiffsneubauten mit über 340 Metern Länge, wie z.B. die Supertanker "Lottia",
"Bonn" oder die "Brazillian Hope" das Steubenhöft zur Endausrüstung
an. Das Steubenhöft verfügt über drei Schienenkräne bei einer Anlegetiefe
von 14,5 Metern. Direkt hinter der Anlegestelle befinden sich die historischen
Hapag-Hallen und der im Grunde genommen günstig gelegene Hafenbahnhof. In den
Hapag-Hallen war übrigens bis zum November 2002 die sehr interessante Dauerausstellung
"Liners" mit vielen Infos und Bildern über die Zeit der
Atlantik-Überquerungen zu besichtigen. Seit den letzten Jahren erfährt das
Steubenhöft eine Wiederbelebung was die Kreuzfahrtschiffe angeht. Im Jahr 2002
wurden hier u.a. die "Deutschland", "Vistamar",
"Berlin" und "Maxim Gorki" abgefertigt. Für
kurze Zeit machte auch die Englandfähre "Admiral
of Scandinavia" am Cuxhavener Steubenhöft fest, nachdem die
Fährverbindung von Hamburg nach Cuxhaven vorverlegt wurde. Leider wurde
die Fährverbindung von Deutschland nach England aus
finanziellen Gründen inzwischen eingestellt.
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